Jürgen Köster tritt in die Geschäftsleitung ein

25. Apr 2024

Paul Köster GmbH setzt Generationen-Wechsel erfolgreich fort

Medebach. Die Paul Köster GmbH setzt den geplanten Generationen-Wechsel in der Führungs-Etage konsequent und erfolgreich fort: Nach Christopher Köster im September 2022, ist mit Jürgen Köster zum 1. Oktober 2023 ein weiteres Mitglied der dritten Generation in die Geschäftsführung des Sondermaschinenbauers aus Medebach eingetreten. Der 31-jährige Feinwerkmechaniker und Technische Betriebswirt verantwortet gemeinsam mit seinem Onkel Ernst Köster den Bereich Produktion.
„Wir freuen uns, dass wir mit dem Eintritt von Jürgen nun erfolgreich den zweiten Schritt in der Geschäftsführer-Nachfolge gemacht haben. Mit seinem Fachwissen wird er nicht nur den Bereich Produktion zukunftsfähig weiterentwickeln und verantworten, er wird als Geschäftsführer auch maßgeblich dazu beitragen, gemeinsam mit uns sowie den Mitarbeitenden und Führungskräften die zukunftsweisenden strukturellen Entwicklungen im Zuge einer sich schnell wandelnden Wirtschaft mutig voranzubringen“, so Friedrich Köster, der die Geschäftsleitung komplettiert.

Im Interview erläutert Jürgen Köster unter anderem die Herausforderungen seines Aufgabengebiets und die Notwendigkeit eines klaren Leitbildes für das Unternehmen.

Geschäftsleitung der Paul Köster GmbH
Geschäftsleitung der Paul Köster GmbH
Gemeinsam für die Zukunft der Paul Köster GmbH: (v.l.) Christopher Köster, Ernst Köster, Jürgen Köster und Friedrich Köster

Herr Köster, Sie sind seit knapp 7 Monaten neuer Geschäftsführer, zudem seit 2017 bereits in verantwortlicher Position im Unternehmen tätig. Zeit für eine erste Bilanz. Was hat sich für Sie verändert?
In unsere Branche herrscht ein harter Wettbewerb mit viel Zeitdruck und noch mehr Dynamik in der Entwicklung hochmoderner Sondermaschinen. Damit muss man als Führungskraft umgehen und genau diese Herausforderung reizt mich. Die damit verbundene neue und größere Verantwortung ist keine Last. Im Gegenteil, sie beflügelt und motiviert mich. Es ist ein großer Ansporn für mich, meinen Teil dazu beizutragen, das Unternehmen weiter erfolgreich zu führen und den Anforderungen der Zukunft entsprechend zu entwickeln. Bislang lag meine Verantwortung explizit im Bereich Vorrichtungsbau als Leiter der Abteilung. Nun freue ich mich darauf, zusammen mit Christopher, Friedrich und Ernst Köster auch die Gesamtverantwortung für das Unternehmen, das hervorragend aufgestellt ist, zu tragen. Dies geht natürlich einher mit ein wenig mehr Bürotätigkeit sowie mit regelmäßigen Meetings der Geschäftsführung. Wir sind in enger Abstimmung bei Entscheidungsprozessen und wissen, was auf uns zukommt, was wir wollen und wie die nächsten Schritte dahin aussehen werden. Ich werde weiterhin nah an den Kollegen in der Produktion sein. Das ist und bleibt ein großer Vorteil.

Die Paul Köster GmbH ist seit Jahrzehnten erfolgreich. Was genau wird die neue Geschäftsführung an strukturellen Veränderungen anpacken?
Die Paul Köster GmbH ist sehr gut aufgestellt. Aktuell sind wir auf einem guten Weg, den Generations-Wechsel in der Geschäftsführung, den wir voraussichtlich 2027 abschließen werden, erfolgreich zu gestalten. Uns ist klar, dass sich die Welt, ihre Menschen und mit ihr die Wirtschaft rasant entwickeln. Dieser Transformation wollen und müssen auch wir Rechnung tragen. Deshalb ist es uns wichtig, gemeinsam mit unseren Führungskräften ein neues Leitbild zu entwickeln. Wir kennen unser Ziel sowie die Strategie dahinter und stellen kontinuierlich gemeinsam mit den Kollegen die entsprechenden Weichen, um dieses Ziel bestmöglich zu erreichen. Es geht dabei immer in erster Linie um den Kunden und um das jeweilige Projekt mit einer optimalen Realisierung über Abteilungen hinweg. Wenn uns dies weiterhin gelingt wie in den vergangenen Jahrzehnten, dann wird es dem Unternehmen, den Mitarbeitern und deren Familien gut gehen und wir werden auch in Zukunft zufriedene Kunden haben.

Apropos Belegschaft, auch der Bereich des Personalmanagements entwickelt sich rasch. Stichpunkte sind flexible Arbeitszeiten, Work-Life-Balance etc. Wie gehen Sie damit um?
Das Leitbild sowie die geringfügigen strukturellen Veränderungen in den Fachbereichen und Abteilungen tragen auch diesem Punkt Rechnung. Es ist wichtig, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Weg mitzunehmen und sie einzubinden. Das Personalmanagement hat sich tatsächlich gravierend verändert. Die Zeiten, in denen Fachkräfte über Jahrzehnte bei einem Unternehmen beschäftigt waren, sind zunehmend vorbei. Die Menschen wollen mehr Flexibilität in ihrer täglichen Arbeit, sie haben häufig auch einen genauen Lebensplan und achten mehr auf die Work-Life-Balance. Um dies alles zu integrieren, bedarf es einer lebendigen Kommunikation. Unsere Kolleginnen und Kollegen sollen bewusst in Entscheidungs-Prozesse eingebunden werden, ihren Arbeitsalltag mitentwickeln und im besten Fall dann auch die daraus entstehenden positiven Auswirkungen in den Abteilungen spüren. Wir wollen Pioniergeist bei allen wecken und dies verbinden mit der Verlässlichkeit eines sicheren Arbeitsplatzes. Fazit: Wir stellen uns gemeinsam den zukünftigen Anforderungen an ein modernes Unternehmen unserer Branche.

Ihr Fach- und Verantwortungsgebiet im Unternehmen ist insbesondere der Vorrichtungsbau. Wie sehen in diesem Bereich ihre Ziele aus?
Der Fokus im Vorrichtungsbau liegt natürlich auf der Dichtheitsprüfung. Bei der Weiterentwicklung neuer Prüfverfahren geht es grundlegend tatsächlich immer um die klassische Frage: Dicht oder nicht dicht? Hinter dieser Frage stecken allerdings hochmoderne Prüfverfahren in Zeiten sich stetig verändernder Bauteile und Kundenanforderungen. Bestes Beispiel ist die Umstellung der Automobilindustrie auf Elektro-Mobilität und die damit einhergehenden Innovationen bei den Bauteilen. Was früher die klassische Ölwanne, das Kupplungsgehäuse oder der Zylinderkopf war, ist heute das Batterie- oder Statorgehäuse. Und dafür braucht es innovative und effiziente Lösungen in der Qualitätssicherung. Da sind unsere Ingenieure mit ihrem Know-How gefordert, in einer Zeit mit sich stetig ändernden Parametern technische Fortschritte bei den vorhandenen Prüfverfahren zu erzielen. Und dies ist auch eine Art von Innovation, denn jede Sondermaschine trägt ihr eigenes Innovations-Potential in sich.

Es geht also nicht um immer neue Verfahren, sondern um kreative Lösungen auch mit etablierten Verfahren?
Richtig. Und diese Herausforderung nehmen wir gerne an. Unter dem Strich sind wir also gefordert, intelligente Dichtheitsprüfkonzepte und automatisierte Komplettlösungen anzubieten, die dann jeweils noch auf die individuellen Kunden-Anforderungen und Projekte abgestimmt und angewendet werden müssen. Dabei geht es wie erwähnt nicht um das Erfinden gänzlich neuer Prüfverfahren, sondern um die kontinuierliche Weiterentwicklung vorhandener Lösungen im Sinne der Kunden und um die Möglichkeit, unsere Lösungen auch im Zusammenspiel mit unseren beiden anderen Schwerpunkten Montagtechnik und Automation einsetzen zu können. Wir werden nicht nachlassen, unser Portfolio ständig zu optimieren. Neben der erwähnten Weiterentwicklung der Verfahren im Bereich der Dichtheitsprüfung möchten wir unseren Wettbewerbsvorteil auch bei den anderen beiden Schwerpunkten mit individuellen, zuverlässigen und zukunftsorientierten Konzepten stetig ausbauen und den Pioniergeist zeigen, den wir tagtäglich in unseren Mitarbeitern wecken.