Herausragende Prüfungsleistungen trotz Pandemie

19. Feb 2021

Auszubildende und duale Studenten überzeugen auch in Corona-Zeiten - Feinwerkmechaniker Aaron Mause gibt Einblicke

Medebach. Ausbildung, Studium und Corona – eine herausfordernde Kombination. In Zeiten, in denen gesellschaftlich zurecht fast ausschließlich über die Problematik von Schüler*innen und Eltern im Homeschooling und Homeoffice sowie die Folgen des Digital-Unterrichts diskutiert wird, rücken die Auszubildenden und dualen Studenten bisweilen ein wenig in den Hintergrund. Die Pandemie macht allerdings auch vor Lehre und Studium nicht halt, beeinträchtig den normalen Ablauf zum Teil erheblich. Umso wichtiger sind innovative und krisenfeste Konzepte für eine hochqualifizierte Ausbildung der Nachwuchskräfte. Die Paul Köster GmbH aus Medebach hat diese Konzepte und sie sind mit Blick auf die Prüfungsergebnisse der Auszubildenden und dualen Studenten auch in Corona-Zeiten erfolgreich. Der weltweit agierende Maschinenbauer freut sich über herausragende Abschlüsse seiner Auszubildenden Aaron Mause (Feinwerkmechaniker, Fachrichtung Maschinenbau), Florian Dollberg (Feinwerkmechaniker, Fachrichtung Maschinenbau), Jannis Dornhöfer (Elektroniker für Betriebstechnik), Marc Kischinski (Zerspanungsmechaniker) und Micha Schmidt (Fachinformatiker für Systemintegration) sowie der Studierenden Jens Peters und Henri Mütze (jeweils Duales Studium Maschinenbau).

Florian Dollberg nimmt nach 2. Platz auf Innungsebene an Leistungswettbewerb teil

Florian Dollberg belegte mit seinem Abschluss sogar den 2. Platz auf Innungsebene und wird nun an einem übergeordneten Leistungswettbewerb der Handwerksjugend teilnehmen. Herausragend sind auch die Leistungen von Henri Mütze und Jens Peters, die beide ihr duales Studium mit einer herausragenden Einser-Note abgeschlossen haben und nun zeitnah berufsbegleitend das 3-semestrige duale Masterstudium beginnen werden. „Wir drücken Florian für seinen Leistungswettbewerb sowie unseren Studenten für ihr berufsbegleitendes Masterstudium natürlich fest die Daumen. Dieser Erfolg, aber auch alle anderen hervorragenden Abschlüsse zeigen das vorbildliche Engagement unserer Auszubildenden und Studenten. In Zeiten, in denen sich die Betriebe sowie die Auszubildenden und Studenten auf immer neue Situationen flexibel einstellen müssen, sind wir sehr stolz auf unsere Absolventen“, so Personalleiterin Hildegard Köster.

Für den frischgebackenen Feinwerkmechaniker Aaron Mause war die Ausbildung tatsächlich eine besondere Zeit. Angefangen vor Corona, waren insbesondere die letzten Monate vor der Prüfung eine Herausforderung, die er angenommen und erfolgreich gemeistert hat. „Wir wussten nach der Schließung der Berufsschule im Zuge der Corona-Pandemie nicht, ob die vorher festgelegten Prüfungstermine überhaupt eingehalten werden können. Zudem stand immer die Frage im Raum: Was passiert im Falle einer Erkrankung? Muss ich dann noch ein halbes Jahr dranhängen?“, so der 21-Jährige. Fragen, die belasten und eine intensive Prüfungsvorbereitung nicht einfacher machen. Geholfen habe die Firma Köster. „Normalerweise gehen wir in den Betrieb, wenn die Schule ausfällt. Wir durften die Tage, an denen eigentlich Berufsschule auf der Tagesordnung stand, aber zu Hause bleiben und uns auf die Prüfungen vorbereiten. Auch die zweimonatige praktische Prüfungsvorbereitung in der Zerspanung wurde uns ermöglicht.“ Diese Zeit sei von großer Bedeutung, weil dann das für die Prüfung eminent wichtige Drehen und Fräsen intensiv geübt werden könne. Entscheidend sei in den letzten Monaten der Ausbildung unter Corona-Vorzeichen das Selbstmanagement sowie die Eigeninitiative gewesen. „Es ist schon was anderes, ob ich in der Schule sitze und lerne oder in den eigenen vier Wänden. Sehr gut war, dass auch unsere Ausbilder jederzeit ansprechbar waren, um uns zu unterstützen.“ Es helfe sehr, wenn man weiß, dass der Arbeitgeber alles dafür tue, eine optimale Ausbildung auch in Corona-Zeiten zu ermöglichen.

Ungewissheiten belasten Prüfungs-Vorbereitungen, Arbeitgeber gibt Sicherheit

Die Ungewissheit, ob und wann Prüfungen tatsächlich stattfinden, löste sich schließlich in den vergangenen Wochen auf. Die festgelegten Termine blieben fix, mit Maske und Abstand durften die Auszubildenden ihr erworbenes Wissen und Können unter Beweis stellen. „Zum Glück hat sich in der Zeit auch niemand mit Corona infiziert. Dies hätte nämlich tatsächlich bedeutet, dass die Ausbildung um sechs Monate verlängert worden wäre“, sagt Aaron Mause, der vor seiner Ausbildung ein einjähriges Praktikum im Zuge seines Fachabiturs beim Medebacher Maschinenbauer absolviert und sich anschließend für eine Ausbildung bei der Paul Köster GmbH entschieden hatte. Rückblickend glaubt er, dass die Auszubildenden des aktuellen ersten und zweiten Lehrjahres weitaus mehr betroffen sind von der Corona-Krise als er. „In den ersten beiden Lehrjahren wird in der Berufsschule enorm viel theoretisches Wissen vermittelt. Aufgrund der Schulschließungen ist es daher nicht so einfach, dieses Pensum zu schultern. Da hatten wir es insgesamt schon ein wenig leichter.“

Aaron Mause jedenfalls ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der Ausbildung und seinem Abschluss. „Ich würde immer wieder eine Ausbildung bei Köster anfangen. Optimal ist, dass du vom ersten Tag an direkt in der Produktion für den Kunden arbeitest. Es gibt keine Ausbildungswerkstatt, in der man für die Tonne arbeitet.“ Nun möchte Aaron Mause erstmal Berufserfahrung sammeln als Feinwerkmechaniker in seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb. Perspektivisch strebt er weitere Fortbildungen an, um sich beruflich zu entwickeln. Und dies, so hoffen er und sein Arbeitgeber, möglichst bald ohne Corona-Einschränkungen.

Text: Ralf Hermann, Textzeit Winterberg

INFO BOX
>Die Paul Köster GmbH ist ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Medebach im Sauerland mit einer über 100-jährigen Firmengeschichte
>Der Jahresumsatz 2019 betrug rund 46 Millionen Euro, wobei Projektvolumen von 1.000 bis 5 Millionen Euro umgesetzt werden
>Produktionsflächen: In Deutschland rund 15.000 Quadratmeter in China rund 2000 Quadratmeter
>Das Unternehmen ist zertifiziert nach ISO 9001:2015 sowie VDA 6.4:2017
>Die Expertise und Leidenschaft des Unternehmens liegt im Sondermaschinenbau
>Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählen Dichtheitsprüfung, Montagetechnik und Automation
>Knapp 390 Mitarbeiter*innen sind bei Paul Köster weltweit beschäftigt
>Das Unternehmen bietet ausgezeichnete berufliche Chancen für Fachkräfte, Praktika und Ausbildungen für Schulabgänger sowie Schülerinnen und Schüler, die sich im Berufsfindungsprozess befinden
>Auch duale Studiengänge in den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik werden in Kooperation mit der Fachhochschule Meschede sowie mit der Technischen Hochschule Mittelhessen in Frankenberg angeboten
Flexibilität ist immer gefragt in einer Ausbildung. Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen 12 Monaten auch den Auszubildenden und dualen Studenten der Paul Köster GmbH in Medebach zusätzlich viel abverlangt. Der frischgebackene Feinwerkmechaniker Aaron Mause hat diese Herausforderungen gemeistert und berichtet über seine Erfahrungen